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Hansens Liebes-Lied.

So geit es halt koi Pärle maih,
      Wie's Liesele und i,
I will halt 's Liesele zur Aih,
      Und 's Liesele will mi;
Und lief der Pfarr ihr sealber no,
      So blieb sie mir halt trui;
Und wär' i jetz a Füschtasoh,
      So möcht' i halt nu sui.

Und käm' die fürnehmst Könige,
      Und siag: »Hans! Wit du mi?«
So siag i halt: Mei Liesele
      Däs goht mer über Di;
Und wött mei Liesele zum Weib
      Der Koiser sealber hau,
So siag sie: »Gang du mir vom Leib!
      I wear mei's Hansa Frau.«

Denn Land und Guet und Aihr und Geald
      Bringt selta Fried und Ruah,
A Häusle und a Stückle Feald
      Ist für eus Boide g'nua;
Wer so wie mir anander ma,
      Und hot sei aihrles Braud,
Und spart und schafft so viel er ka,
      Hot währle no koi Nauth.

An leichtem Sinn und frischem Mueth
      Ist mir koi König gleich,
Und ihr liebs Heazle, fromm und guet,
      Ist mir mei Königreich;
Und äuglat, wenn i Weible! sag,
      Sui froindli zu mer 'rauf,
So goht mer scho am healla Tag
      A Himmelssteara auf.

D'rum kan i sui halt nimme lau;
      Denn goht sie nu verbei,
So moin i scho, i müeß vergauh,
      Wie Thau im Sonnaschei;
Und leit mei Schätzle mir im Arm,
      Und frogat: »Hans! bist mei?«
So schlät mei Heaz so laut und warm,
      Es sait: »Der Hans ist Dei!«

So geit es halt koi Pärle maih,
      Wie 's Liesele und i,
I will halt 's Liesele zur Aih,
      Und 's Liesele will mi;
Und wenn i jetz in Himmel sot,
      Und sui im Feagfuir sey,
So spräng i halt – verzeih' mer's Gott!
      Zu ihr in's Feagfuir nei.


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