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XV. Capitel.
Die Haideform.

Nicht minder charakteristisch ist die Haideform. So weit sie von der Gattung Erica, Calluna (unserer einheimischen Haide), von Diosmeen und Epacrideen gebildet wird, bleibt ihre Tracht ziemlich gleichartig. Glocken- oder röhrenförmige Blumen und ein Laub, welches durch Starrheit und lanzettliche Form an manche Nadelhölzer erinnert, ckarakterisiren diese Haideform. Sie ist überaus beständig und deutet, wo sie auftritt, immer einen bestimmten Boden an, den sie bilden hilft. Er ist meist der dürftigste der. Welt. Darum gehört die Haideform am meisten der trockenen Zone Südafrikas und Neuhollands an. Unsere einheimische Haide ( Calluna vulgaris) zieht sich nach Humboldt gesellschaftlich von den Niederlanden bis an den westlichen Abfall des Ural. Jenseits des Ural, sagt derselbe, hören zugleich Eichen und Haidekraut auf. Beide fehlen im ganzen nördlichen Asien, in ganz Sibirien, bis gegen das stille Meer hin. Ebenso fehlt die Haideform der Neuen Welt, Neufundland ausgenommen, gänzlich. Welche Bedeutung sie im Haushalte der Natur gewinnt, haben wir bereits bei Betrachtung des Pflanzenstaates (S. 25) gesehen. Physiognomisch betrachtet, ist die Haideform die Form der Unfruchtbarkeit: einmal, weil sie stets den unfruchtbaren Boden verkündigt und diesen charakterisirt, dann, weil ihr Laub ebenso wenig verspricht, obgleich es durch seine oft prachtvollen Blumen auch hier wieder von der unerschöpflichen Lebensfülle der Natur erzählt.


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