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Hygienisches

Leben ist ebenso ein stetes Neugeborenwerden, wie ein langsames Sterben. Es muß zu erreichen sein, daß der Tod nur ein Leben fordert, das ausgelebt war.

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Die Hygiene war auf dem Wege, eine Institution für Lebensverlängerung zu werden. Wo war die Behörde zu seiner Verschönerung?

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Sauberkeit ist eine Frage des guten Gewissens, eine Sittlichkeit.

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Sich reinigen sei eine arbeitsame Beschäftigung, allein durch Mühe wird Waschen und Baden zum Genuß.

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Für viele ist die Säuberung nichts als eine symbolische Handlung. Vielen bedeutet sie Sauberkeit, ist es aber nicht.

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Denke, wenn du dich wäscht, du erwürgest eine Gefahr. Die Unsauberkeit ist eine Visitenkarte der anklopfenden Krankheit. Wenn nicht für dich, sei für Andere reinlich. Schmutzigsein ist eine soziale Taktlosigkeit.

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Reine Hände sind zurückhaltend; unsere Hand sei unser Aristokratischstes, wie unser Hemd.

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Nur der Saubere wird wissen, daß die Haut eine Seele hat.

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Die praktisch-poetischen Griechen würden sagen: Luft, Licht und Seifenschaum sind die drei Kinder der Hygieia.

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Unreine Luft dulden ist eine Gleichgültigkeit gegen den Kampf ums Dasein.

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Nichts ist dem Himmlischen näher, als reine Luft. Dumpfe Stuben sind nicht Wohnungen, sondern Ställe.

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Jedes Jahrhundert weiter wird neue Zauber der reinen Luft entdecken und es wird einst wieder Luftanbeter geben.

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Wenn der Strahl von Licht deine Lider aufhebt: bleibe wach! Die Morgengedanken sind Erstgeborene.

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Verschlucke Alkoholisches mit ernstem Bedacht. Es hat Neigung, dich zu verschlucken.

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Abstinenzler sind Fanatiker. Fanatiker haben immer ebensoviel Unrecht wie Recht.

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Genüsse sind eine Musik, bei der die, Pausen die Hauptsache sind.

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